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Motorrad: Custombikes - der Drang nach Freiheit und Individualität

"Optik statt Leistung"

 
Der Motorradmarkt erlebt in den letzten Jahren einen neuen Boom. Trotz, oder vielleicht gerade wegen der Corona-Kriese, wurde das Motorrad von vielen als neues und interessantes Hobby entdeckt.
 
Doch nicht nur Motorräder sind gefragt, auch Kraftroller und Mopeds sind stark im Kommen. Dazu trägt auch der neue Führerschein AM bei, mit dem seit 28.7.2021 Jugendlich ab 15 Jahren, statt bisher 16 Jahren, Krafträder wie Mokicks, Roller oder Mopeds, mit einem Hubraum von maxicmal 50 Kubikzentimeter und einer gedrosselten Geschwindigkeit von 45 km/h fahren dürfen.
 
Die Zahl sprechen für sich: bei den Motorräderd stieg die Zahl der Zulsaungen binnen Jahresfrist von rund 113.000 auf gut 132.000 (ein Plus von 16,9 Prozent), bei Motorrollern von rund 16.600 auf 17.600 (Plus 6 Prozent), und bei Leichtkrafträdern innerhalb von 12 Monaten von knapp 20.700 auf knapp 37.800, was ein Steigerung um 82,7 Prozent bedeutet.
 
Zu den in Deutschland am häufigsten zugelassenen Motorrädern gehört wie bereits im Vorjahr die BMW R 1250 GS, mit 9228 Neuzulassungen, gefolgt von der Kawasaki Z 900 (3850), der Yamaha MT-07 (3230), der Kawasaki Z 650 (3090) und die KTM 690 SMC (2500).
 
Auch bei den Motorrollern gibt es mit der Vespa GTS 300 Super einen Spitzenreiter, mit einer Rekordzulassung von 7367 Einheiten. Mit großem Abstand folgt auf Platz zwei der Dreiradroller Piaggio MP3-500 LT mit 745 Stück.
 
Zulassungsrekorde gabe es auch bei den Leichtkrafträdern. Hier führt die KTM Duke 125 die Liste an, mit 5367 Zulassungen. Ihr folgen die Yamaha MT-125 mit 2450 Zulassungen auf Platz zwei und die Aprilia SX-125 (2271) auf Platz drei.
 
Neben der steigenden Nachfrage bei Motorrädern der letzten Jahre, macht sich auch ein weiterer Trend bemerkbar: die Individualisierung von Bikes. Dabei steht die individuelle Gestaltung vor dem klassischen Tuning. Es geht also weniger um Leistungssteigerung als vielmehr um die Optik. 
 
Gefragt sind Motorradteile wie Blinker, Scheinwerfer, Lenker, Auspuffanlagen, Felgen oder Sitzbänke, die sich leicht austauschen und montieren lassen. Auch Folierungen wie im Automobilbereich kommen immer mehr in Mode. Der Zubehörmarkt wächst mit der Nachfrage und bietet ein umfangreiches Sortiment an Teilen zur Individualisierung von Motorrädern und Rollern.
 
Auch die Motorradhersteller haben sich auf diesen Trend eingestellt, mit "Custombikes" ab Werk. Hoch im Kurs stehen Modelle wie die R nineT von BMW, die eine perfekte Basis für individuelle Umbauten bietet. So lässt sich zum Beispiel das Heck mit wenigen Handgriffen von Sozia in Solo verwandeln. Auch für Customizer und Profi-Schrauber gibt es bei dem Klassik-Boxer fast keine Grenzen mehr, dank  der Trennung von Fahrzeug- und Motorelektronik. So verwundert es auch nicht, dass sich bereits einige der bekanntesten Customizer an der R nineT ausgetobt haben, und wahre Kunstwerke mit ihr auf die Räder gestellt haben.
 
Wichtig bei allen Umbauten ist, dass alle Teile über eine EWG-Betriebserlaubnis oder -Bauartgenehmigung (neu: EG- oder ECE-Genehmigung) oder eine EG-Typgenehmigung verfügen, damit hinterher nicht die Betriebserlaubnis erlischt. Sind die Anbauteile nur mit einem Materialgutachten ausgrstattet, muss eine Änderungsabnahme vom Prüfunternehmen (TÜV oder DEKRA) erfolgen.
 
red/08/2021
 

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