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"Mit dem On- und Offroad-Allrounder VW Amarok durchs Gelände"

"Neue Generation des VW Amarok im Kurztest"

 
Mehr als 830.000 Einheiten hat Volkswagen Nutzfahrzeuge von der ersten Generation des Amarok weltweit verkauft. Daran möchte der Hersteller mit der zweiten Generation, die Ende 2022 auf den Markt gekommen ist, anknüpfen. Volkswagen Nutzfahrzeuge scheint auf dem richtigen Weg zu sein, denn der neue Amarok erhielt 2023 den Pick-up-Award der internationalen Van of the Year-Jury - und das zum dritten Mal nach 2011 und 2017. Der Premium Pick-up aus Hannover-Stöcken wurde dazu nicht nur kraftvoller und charismatischer, sonder auch athletischer und größer.
 
Nach der Präsentation des neuen VW Amarok in Südafrika 2022, hatte Volkswagen Nutzfahrzeug Fachjournalisten zu einer Fahrpräsentation nach Nörten Hardenberg bei Göttingen eingeladen, wo sich das VW Experience Offroad Training Gelände befindet. Ausgangspunkt der Veranstaltung war das malerische Burghotel, welches unterhalb der Ruine von Burg  Hardenberg liegt.
 
Bei winterlichen Bedingungen konnten insbesondere die Offroad-Qualitäten des neuen Amarok, unter Anleitung versierter Instruktoren im Forst des Grafen von Hardenberg getestet werden.
 
Volkswagen Nutzfahrzeuge hatte dazu die komplette Amarok Palette in allen Ausstattungsvarianten ("Amarok", "Life", "Style", "PanAmericana" und "Aventura") vor Ort, mit dem 2,0-Liter Vierzylinder-Turbodiesel in den beiden Leistungsstufen 125 kW/170 PS in Kombination mit einem 6-Gang-Getriebe bzw. 151 kW / 205 PS und per E-Shifter (by wire) bedientes 10-Gang-Automatikgetriebe, sowie dem 177 kW / 240 PS starken 3,0-Liter V6 Turbodiesel, ebenfalls mit der neuen 10-Gang-Automatik.
 
In Deutschland wird der neue Amarok, der sich die Plattform mit dem 2021 auf den Markt gekommenen Ford Ranger teilt, ausschließlich als viertüriger DoubleCab angeboten. Obwohl baugleich mit dem Ford Pick-up, setzt sich der Amarok durch ein eigenständiges Außendesign mit klarer Volkswagen DNA und einer wertigeren Innenausstattung von diesem ab.
 
Im Vergleich zum Vorgänger hat der neue Amarok in den Abmessungen deutlich zugelegt. In der Länge wuchs der Amarok um 100 mm auf 5,35 Meter, und der Radstand kommt jetzt 3,27 Meter, ein Plus von 173 mm. Das schafft im fünf-sitzigen Innenraum noch mehr Platz. Im Fond profitieren die Passagiere von 40 mm mehr Beinfreiheit. 
 
Mit einer maximalen Anhängelast von 3,5 Tonnen eignte sich der Amarok nicht nur als Zugmaschine im Gelände, sondern auch für Pferde- oder Bootsanhänger. Die Cargo-Box erlaubt mit ihren Abmessungen (1.544 mm bis Heckklappe in der Länge und 1.206 mm Breite zwischen den Radkästen den Transport einer Euro-Palette, sowie eine Zuladung von bis zu 1,13 Tonnen (maximale Zuladung beim Amarok Double-Cap sind 1,19 Tonnen). Dabei beträgt das Leergewicht des Amarok je nach Ausstattung und Motorisierung zwischen 2.184 und 2.540 kg. 
 
Die Cargo-Box kann zudem mit einem elektrisch betätigten Rollcover ausgestattet werden, das vom Fahrzeuginneren oder dem Fahrzeugschlüssel bedienen lässt. Serienmäßig gibt es vier Ösen auf der Ladefläche die jeweils mit bis zu 500 kg belastet werden können. 
 
Zugelegt hat auch die dynamische und statische Dachlast, mit 85 kg bzw. 350 kg. Damit eignet sich der neue Amarok auch als Camper mit Dachzelt.
 
"Gut gerüstet für den Offroad-Einsatz"
 
Für den uneingeschränkten Offroad-Einsatz wuchs die Wattife auf 800 mm (30 mm mehr als beim Vorgänger). Die Bodenfreiheit von 237 mm und ein Böschungswinkel von 30 Grad vorne und 26 Grad hinten tragen einen weiteren Teil dazu bei. 
 
Das neue 4MOTION-Systeme des Amarok mit permanentem Allradantrieb bietet vier Antriebsmodi, die sich über einen Drehregler in der Mittelkonsole einstellen lassen.
 
Standardmodus ist der permanente Allradantrieb, in dem das System die Antriebskraft je nach Grip und Beschleunigung variabel zwischen den vier Rädern verteilt. Im Modus 4H wird die Motorkraft reduziert an die Räder weitergeleitet, für eine hohe Traktion bei normaler Geschwindigkeit, zum Beispiel bei Schnee auf normalen Straßen. Für den Offroad-Betrieb gibt es zusätzlich den Modus 4L, der für ein hohes Drehmoment bei niedrigem Tempo sorgt. Der vierte Modus 2H ermöglicht ein effizientes und wirtschaftliches Fahren auf trockener Straße, indem nur die Hinterachse angetrieben wird. 
 
Das Verteilergetriebe verfügt zudem beim 6-Gang-Getriebe und der 10-Gang-Automatik serienmäßig über eine Geländeuntersetzung.
 
Neben den vier Antriebsmodi stehen beim neuen Amarok (modellabhängig) auch bis zu sechs zuschaltbare Fahrmodi zur Wahl. Die bekannten Fahrmodi "Normal“ und "Eco“ werden durch "Rutschig“ für befestigte Straßen mit Eis oder Schnee, "Sand“ für Sand oder tiefen Schnee, "Schlamm/Spurrillen” und "Ladung/Anhänger“ ergänzt.

"Gesteigerter Komfort und noch mehr Sicherheit"

Dazu kommen 20 neue Assistenzsysteme, die für noch mehr Komfort und Sicherheit sorgen. So zum Beispiel die automatische Distanzregelung ACC+, die Verkehrszeichen via Kamera-Scan in die automatische Temporegelung einbezieht, Parkpilot im Front-/Heckbereich, Intelligenter Geschwindigkeitsassistent, Spurhalteassistent (Lane Assist), Parklenkassistent oder IQ.LIGHT – LED-Matrixscheinwerfer.
 
Zum Premium-Interieur des neuen Amarok gehört unter anderem ein hochmoderner, senkrecht stehender Touchscreen im Tablet-Format in 10,0 Zoll, und ab der Ausstattungsvariante "Style" in 12,0 Zoll, für das Infotainmentsystem. Der Fahrer hat zudem alle relevanten Informationen im digitalen 8 Zoll großen Instrumenten-Cockpit im Blick. Ab "Style" ist diese sogar 12,0 Zoll groß und volldigital. Die Bedienung erfolgt über digitale Funktionen und ergonomisch gestaltete Tasten und Dreh-/Drückregler. So werden zum Beispiel die Lautstärke des Infotainmentsystems und die Einstellungen des Allradantriebs über solche Hardkeys gesteuert. Diese ebenso robusten wie hochwertig ausgeführten Features sind ausstattungsabhängig in Aluminium eingefasst.
 
Bei den Topversionen "PanAmericana" und "Aventura" gibt es serienmäßig eine Lederausstattung, die auch den Bezug der Armaturentafel umfasst.
 
Darüber hinaus sind für den neuen Amarok ab Werk oder im Zubehörprogramm bis zu 21 Zoll große Leichtmetallräder, All-Terrain-Reifen (bis 18 Zoll) und verschiedenste Anhängeraufnahmen erhältlich. Für die Cargo-Box werden zudem Features wie ein Bike-Halter, ein multifunktionales Trägersystem, eine manuelle Version des Rollcovers und unterschiedlichste Ausführungen der Stylingbar erhältlich sein. Auch ein Hardtop für die Ladefläche gehört dazu, mit dem der Pick-up das Ladevolumen eines Vans erhält. 
 
Für den Offroad-Einsatz werden Frontbügel, Unterfahrschutzelemente, Ösen zum Schleppen sowie einen außen an der linken A-Säule angebrachter Schnorchel für die Frischluftversorgung des Motors bei Wasserdurchfahrten angeboten. Bereits serienmäßig sind zwei besonders stabile Ösen im unteren Bereich der Front, an den der Amarok im Notfall aus dem Matsch gezogen werden kann.
"Gelände ohne Grenzen"

Die Testfahrt führt auf teils zugewachsenen Waldwegen durch den Hardenberger Forst, der unterschiedliche Gefälle und Anstiege, Bodenerhebungen, Böschungen für Schrägfahrten, bis hin zu einer Baumstammbrücke bietet. Über Funk geben die Instruktoren Tipps und Hilfestellung zu manuellen Einstellungen des Allradantriebs und der Differenzialsperre. Ansonsten übernimmt die Technik des Amarok alle Einstellungen automatisch, wodurch auch der weniger geübte "Offroad-Pilot" sicher durch das Gelände gelangt.
 
Das geschieht so unauffällig, dass der Fahrer kaum etwas davon mitbekommt, dass beim langsamen Überfahren eines Hügels zunächst ein Hinterrad des Amarok in der Luft steht, bevor das gegenüberliegende Vorderrad wieder am Boden aufkommt.
 
Trotz hoher Sitzposition und guter Rundumsicht, ist im Gelände das optionale Area view Kamerasystem sehr hilfreich. Es ermöglicht dem Fahrer nicht nur einen Rundumblick um das Fahrzeug, sondern auch einen "Blick durch die Motorhaube" auf das vor ihm liegende Gelände, wenn es zum Beispiel über einen Hügel oder eine Kuppe geht. Mehrere Ansichten der vier Kameras auf allen Seiten des Fahrzeugs werden auf Touchscreen angezeigt, einschließlich einer 360°-Ansicht von oben auf das Fahrzeug.
 
Auf der zum Teil verschneiten Teststrecke sind wir mit einem Amarok PanAmericana unterwegs, dessen 240 PS starker 3,0-Liter V6 TDI sehr gut mit der neuen10-Gang-Automatik harmoniert. Die Schaltvorgänge erfolgen unmerklich, und die Leistungsabgabe fein dosiert. Bei 600 Nm Drehmoment die das Triebwerk liefert ist an jeder noch so steilen Steigung Kraft im Überfluss vorhanden. Dabei gilt im Gelände aber: langsamer ist oft schneller. Feingefühl ist gefragt, und das kann die Lenkung bieten. Mit Allrad, Kriechgang und Sperre meistert der Amarok so jedes Gelände souverän. Den Rest erledigt das passende Fahrprogramm. Die Einstellungen im Offroad-Betrieb übernimmt der Amarok quasi automatisch. 4L Modus wählen und los geht's. Der Fahrer kann je nach Fahrsituation manuell die Hinterachs-Differenzialsperre zuschalten, zum Beispiel bei steilen Hängen und rutschigem Untergrund, oder die Bergabfahrhilfe aktivieren. Bei letzterer braucht der Fahrer dann nur noch die Lenkung des Fahrzeugs übernehmen.
 
Beim Schräglage fahren bieten die besonders rückenfreundlichen AGR-zertifizierten Sitze, die es auf Wunsch beheizt und 10-fach elektrisch verstellbar gibt, einen guten Seitenhalt für Fahrer und Beifahrer.

"Stark abseits der Straße, komfortabel darauf" 

Zum Abschluss der Fahrveranstaltung ging es mit dem Amarok onroad. Auf den Landstraßen der Umgebung von Nörten Hardenberg konnte der Premium-Pick-up mit einem gut abgestimmten Fahrwerk überzeugen. Trotz eines Leergewichts von rund 2,5 Tonnen und des hohen Schwerpunkts ließ sich der Amarok leichtgängig und präzise durch Kurven manövrieren. Das im Gelände so robuste Fahrwerk erweist sich auf der Straße als komfortabel, ohne dabei schwammig zu wirken. 
 
Der 3,0-Liter V6 Biturbo ist mit seinen 600 Nm Drehmoment ein echtes Kraftpaket, und beschleunigt, wenn nötig, den Amarok in 8,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Um den Durst des Triebwerks in Grenzen zu halten, hat Volkswagen Nutzfahrzeuge dem Amarok eine ECO-Fahrmodus spendiert. Der Unterschied zum Normal-Modus fällt gefühlt nicht sonderlich groß aus. Aussagekräftige Verbrauchswerte konnten auf der kurzen Strecke allerdings nicht ermittelt werden. Ein weiterer ausführlicher Testbericht wird folgen.
 
Als echter Offroader, starke Zugmaschine und schicker Lifestyle-Pick-up, spricht der neue Amarok eine breite Zielgruppe an. So werden Forstbetriebe und Handwerksunternehmen genauso zu den Kunden zählen wie Globetrotter, aber auch Fahrer, die wahrscheinlich nie abseits befestigter Straßen unterwegs sein werden.
 
Entsprechend reicht die Preisspanne des neuen Amarok von 47.121,62 Euro für das Einstiegsmodell Amarok bis hin zu 70.163,59 Euro für das Topmodell Amarok Aventura. Und da ist noch lange nicht Schluss, denn die Liste der optionalen Extras ist lang.
 
Fazit:
Die zweite Generation des Volkswagen Amarok knüpft bei den Offroad-Tugenden seines erfolgreichen Vorgängers an. Mit modernster Antriebs- und Allrad-Technik, hohem Nutzwert und umfangreicher Ausstattung fährt der Pick-up in der Premium-Liga.
 
Technische Daten VW Amarok 3.0 V6 TDI Double-Cabin 'PanAmerika'
 
Motor: V6-Turbo-Diesel-Direkteinspritzer
Hubraum: 2993 cm³
Max. Leistung: 177 kW/240 PS
Max. Drehmoment: 600 Nm bei 1.750 bis 2.250 U/min
Antrieb: zuschaltbarer Allradantrieb
Getriebe: Zehngang-Automatikgetriebe
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 8,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
Tankvolumen: 80 Liter 
Abgasnorm: Euro 6
Länge / Breite / Höhe: 5.350/2.208/1.884mm
Radstand: 3.270 mm
Laderaumabmessungen: (LxBxH) 1.651 x 1.584 (1.227 zwischen den Radkästen) x 525
Leergewicht / Zuladung: 1,9 Tonnen
Wendekreis in m 12,93 m
Anhängelast: 3.500 kg
Dachlast: 350kg (statisch)
 
Preis ab 47.121,62 Euro Modell Amarok
Preis Testwagen 69.009,29 Euro Modell Amarok PanAmericana V6 TDI 
 
Weitere Informationen zum Volkswagen Amarok unter www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de
 
red/volkswagen/12/2023
 

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