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Fahrbericht Hyundai Grandeur 2.2 CRDi mit 155 PS

Hyundai Grandeur 2.2 CRDi Hyundai Grandeur 2.2 CRDi

Komfortable Reiselimousine der gehobenen Mittelklasse

Mit dem Spitzenmodell Grandeur ist der koreanische Automobilhersteller Hyundai in der gehobenen Mittelklasse auf dem deutschen Markt vertreten.

Obwohl das Karosseriedesign des Grandeur im südkoreanischen Asan entstand, und nicht speziell für den Europäischen Geschmack entworfen wurde, macht es auch auf den deutschen Strassen eine gute Figur. Es ist ausgewogen und zeitlos und wirkt im Vergleich zu den Mitbewerbern etwas konservativ. Trotzdem bietet das Design auch einige interessante Besonderheiten, wie z.B. die beiden prägnanten Linien, die vom Kühlergrill über die Motorhaube verlaufen oder die leicht ausgestellten Kotflügel am Fahrzeugheck. Einzelheiten wie der leicht ausgestellte und erhöht angesetzt Kofferraumdeckel erinnern stark an Mitbewerber aus der Oberklasse. Insgesamt kann man dem Grandeur aber einen durchaus eigenständigen Auftritt attestieren. In unserem Fahrbericht stellen wir den Hyundai Grandeur 2.2 CRDi mit dem 155 PS starken 4-Zylinder Common-Rail-Dieselmotor vor.

"Grandeur" steht für Grösse

Mit einer Länge von 4,90 Meter, einer Breite von 1,85 Meter und einer Höhe von 1,49 Meter bietet der Grandeur seinen Passagieren einen grosszügig dimensionierten Innenraum mit viel Bein- und Kopffreiheit. Bis zu fünf Insassen finden auch auf längeren Reisen reichlich Bewegungsfreiheit und für das Urlaubsgepäck steht der 523 Liter fassende Kofferraum zur Verfügung. Und das bei einer möglichen Zuladung von 443 bis 488 Kilogramm.

Luxuriöses Innenraumambiente

Das Interieur überzeugt mit einem ausgewogenen Materialmix, sauberer Verarbeitung und geschmackvollem Design und sorgt für eine angenehme Atmosphäre aus. Sitze, Seitenverkleidung, Lenkrad und Automatik-Wählhebel sind serienmässig mit feinem Leder bezogen und über das Armaturenbrett und die Türen verläuft ein schmales Band aus hellem Wurzelholz-Dekor. Aluminium-Applikationen runden das Bild ab. Die Sitzposition für Fahrer und Beifahrer fällt ungewohnt hoch aus, ändert aber nichts am guten Sitzkomfort. Der Fahrersitz kann elektrisch eingestellt werden und verfügt über eine Memoryfunktion, mit der auch die Lenkrad- und Innenspiegelposition gespeichert wird.

Alle wichtigen Bedienhebel sind übersichtlich um das Lenkrad angeordnet. Etwas unglücklich platziert sind allerdings die Knöpfe für den Bordcomputer: Sie liegen hinter dem Lenkrad, oberhalb des Zündschlosses. Kritik verdient auch die Bedienbarkeit der Audioanlage mit Navigationssystem. Die Tasten und das Display sind für eine einfache und sichere Handhabung während der Fahrt viel zu klein. Die Instrumententafel wird von zwei grossen und zwei kleinen Rundinstrumenten mit einem digitalen Bordcomputer beherrscht. Optik und Haptik des grauen Kunststoffs entsprechen Mittelklasseniveau.

Umfangreiche Serienausstattung

Die Serienausstattung des Hyundai ist quasi komplett und lässt keine Wünsche offen. An Bord sind unter anderem eine Zentralverriegelung inklusive Alarmanlage mit Funkfernbedienung, elektrische Fensterheber, vorne mit Auf- und Abwärtsautomatik, eine elektrische Sitzverstellung für den Fahrer, eine ebenfalls auf Knopfdruck längs- und neigungsverstellbare Lenksäule sowie elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, eine Klimaautomatik mit getrennter Zweizonen-Regelung für Fahrer und Beifahrer, Luftgütesensor und Pollenfilter, eine serienmäßige CD-Audioanlage mit sechs Lautsprechern inklusive dynamischem Navigationssystem, Ledersitze mit mehrstufiger Sitzheizung vorne, sowie zahlreiche Ablageflächen in unterschiedlichen Grössen. Auch ein elektrisches Sonnenschutzrollo für die Heckscheibe gehört zur Ausstattung des Grandeur dazu.

Ausserdem gibt es eine ganze Reihe sinnvoller und hilfreicher Ausstattungsdetails die den Fahrer unterstützen. So z.B. eine über Lenkradtasten bedienbare Geschwindigkeitsregelanlage, einen Bordcomputer für Informationen zum Durchschnittsverbrauch oder Reichweite und ein Rückfahrwarnsystem.
Die Fahrzeugbeleuchtung wird über einen Lichtsensor automatisch ein- und ausschaltet, der Innenspiegel wird automatisch abgeblendet und die Aussenspiegel senken sich von selbst beim Einlegen des Rückwärtsganges ab. Selbst die Fünfstufen-Automatik ist bei dem Hyundai-Topmodell serienmässig. Abgerundet wird die ungewöhnlich umfangreiche Serienausstattung von einem umfassenden Insassen-Schutzpaket. Dazu zählen insgesamt acht aufeinander abgestimmte Airbags. Neben Fahrer-Beifahrer- sowie Seitenairbags in den Vordersitzen gehören auch Seitenairbags für die Fondpassagiere dazu.

Die Zubehörliste beschränkt sich auf nur drei Extras: Einem Schiebedach, einer Komfort-Neufahrzeug-Anschlussgarantie und einer Metallic oder Mineral-Effekt Lackierung. Etwas unverständlich bleibt allerdings, das Hyundai keine Xenon-Scheinwerfer für den Grandeur anbietet..

2,2-Liter-Turbodiesel: 155 PS für 1,8 Tonnen

Der 2,2 Liter grosse 4-Zylinder-Diesel leistet 155 PS. Das ist für ein Fahrzeug dieser Grösse verhältnismässig wenig Leistung, aber, wie wir im Test erfahren konnten, durchaus ausreichend. Der Common-Rail-Turbodiesel läuft kultiviert, aber mit leichten Vibrationen. Die Geräuschentwicklung hält sich auch bei hohem Tempo in Grenzen und wirkt sich nicht störend aus. Viel Temperament darf man von dem kleinen Diesel im 1,8 Tonnen schweren Grandeur nicht erwarten. Zum entspannten Reisen mit moderatem Tempo ist er aber völlig ausreichend. Überholvorgänge mit 5 Personen und vollem Gepäck benötigen an Steigungen schon ein wenig Anlauf. Aus dem Stand vergehen 11,4 Sekunden bis Tempo 100 und bei 202 km/h hat der luxuriöse Koreaner seine Höchstgeschwindigkeit erreicht. Ausreichende Fahrleistungen auch für deutsche Strassenverhältnisse, zumal die grosse Elastizität des Selbstzünders und die hohe Durchzugskraft von 343 Nm den Grandeur zu einem entspannten und angenehmen Reisewagen machen.

Dazu trägt auch das weiche und komfortabel Fahrwerk bei, das speziell für die europäischen Ansprüche etwas härter abgestimmt wurde. Aber auch wenn die grosse Limousine sanft über Fahrbahnunebenheiten und durch enge Kurven schaukelt, hat man nie das Gefühl, dass das Fahrwerk an seine Grenzen kommt. Bodenwellen werden gut ausgefedert und selbst harte Querfugen schluckt die Dämpfung ohne Probleme. Elektronischen Assistenten wie ESP und Traktionskontrolle halten den Grandeur auf Kurs und eine üppig dimensionierte Bremsanlage mit elektronisch geregeltem ABS sorgt für ein sicheres Bremsverhalten. Der Geradeauslauf ist stabil, in kritischen Situationen greift das ESP frühzeitig entschärfend ein.

Die Lenkung ist leichtgängig, reagiert aber etwas indirekt und man wünscht sich bei zügiger Fahrweise mehr Rückmeldung von der Fahrbahn. Die Fünfstufen-Automatik zeigt eine gewisse Trägheit, schaltet aber ruhig und präzise. Eine zweite Schaltebene ermöglicht auch den manuellen Gangwechsel, von dem man aber nur selten Gebrauch macht, weil die Automatik gut mit dem kräftigen Durchzug des Turbodiesels harmoniert.

Technische Daten Testwagen: Hyundai Grandeur 2.2 CRDi
Motor 4-Zylinder Common-Rail Turbodiesel
Hubraum 2.188 ccm
Max. Leistung 155 PS / 114 KW bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment 343 Nm bei 1.800 - 2.500 U/min
Getriebe Fünfstufen-Automatik
Beschleunigung 0 - 100 km/h 11,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 202 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankinhalt 8,2 Liter Diesel (Test) / 75 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission Euro4 / 208 g/km.
Länge/Breite/Höhe 4.895/1.865/1.490 mm
Leergewicht / Zuladung 1.792 - 1.837 kg / 443 - 488 kg
Kofferraumvolumen 523 Liter
Preis ab 41.640 Euro

Beim Verbrauch ermittelten wir einen Durchschnittswert von 8,2 Liter Diesel, der nur geringfügig über dem Wert von 7,9 Liter liegt, der von Hyundai angegeben wird. Im reinen Stadtverkehr klettert der Verbrauch aber auch schon mal auf 12 Liter, was in Relation zur Fahrzeuggrösse noch akzeptabel ist. Dank des serienmässigen Partikelfilters besitzt der Grandeur Euro4 Einstufung. Der CO2-Ausstoss liegt bei 208 g/km.

Die Preise

Der Preis für den Grandeur mit dem 2,2-Liter-Diesel beginnt bei 41.640 Euro. Dafür erhält der Käufer eine komplett Ausgestattete Mittelklasse-Limousine mit reichlich Platz für fünf Personen. Für eine Metallic- oder Mineral-Effekt-Lackierung werden 690 Euro und für ein elektrisches Schiebe-/Hubdach 930 Euro fällig. Die Preisgestaltung bei Hyundai ist allerdings etwas unverständlich: bekommt man doch schon für 38.790 Euro den Grandeur 3.3 V6 mit gleicher Ausstattung und 235 PS starken, 3,3-Liter-Sechszylindermotor. 09/2007

Fazit: „Der Hyundai Grandeur 2.2 CRDi verfügt über alles, was man von einer komfortablen Reiselimousine erwarten darf. Er bietet eine sehr umfangreiche Serienausstattung, ein grosszügiges Raumangebot für 5 Personen mit Gepäck und ein komfortabel abgestimmtes Fahrwerk. Die Verarbeitung ist tadellos, wenn auch die Qualität der Materialien nicht ganz an die der deutschen Mitbewerber in dieser Klasse heranreicht. Sein eher konservatives Design ist zeitlos und trifft auch den europäischen Geschmack. Der 155 PS starke 4-Zylinder Turbodiesel-Motor ist sparsam und kultiviert. Ein paar PS mehr würden der 1,8 Tonnen schweren Limousine aus Korea aber sicherlich zu etwas mehr Dynamik verhelfen. Mit einem Preis von 41.640 Euro ist der Hyundai Grandeur 2.2 CRDi sicherlich kein Schnäppchen, aber das will das Spitzenmodell auch nicht sein“.

  • 2,2-Liter 4-Zylinder-Common-Rail-Turbodiesel
  • Luxuriöse und umfangreiche Serienausstattung
  • Preise ab 41.640 Euro

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