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Fahrbericht Mercedes CLS 63 AMG mit 514 PS

Komfortabel Sportlimousine für die Rennstrecke

Schnelle Limousinen gibt es viele, aber nur wenige verfügen über ein so sportliches Coupédesign und eine so brachiale Leistungsentfaltung.

Eine Sportlimousine des Kalibers eines CLS 63 AMG bietet die Fahrleistungen eines reinrassigen Sportwagens kombiniert mit dem Platz und dem Komfort einer Luxuslimousine.

Bereits auf den ersten Blick erscheint der AMG CLS eindrucksvoll, aber nicht übertrieben auffällig. Die coupéhafte Karosserie wirkt auch im Stand kraftvoll und schnell. Das geschulte Auge erkennt sofort an der markanten Frontschürze mit den großen Lufteinlässen und runden Nebelscheinwerfern, den Seitenschwellerverkleidungen und der Heckschürze im traditionellen AMG-Design, dass es sich hier nicht um einen normalen CLS handelt. Spätestens die 6.3 AMG-Schriftzüge auf den vorderen Kotflügeln und am Heck sowie die vier ovalen Auspuffenden verraten dann aber, dass hier unter der Motorhaube, mit 514 PS der spezifisch leistungs- und drehmomentstärkste serienmäßige Achtzylinder-Saugmotor der Welt schlummert und Fahrleistungen auf höchstem Sportwagenniveau zu erwarten sind.

Beim Platznehmen in der Sport-Limousine fallen sofort die sehr bequemen Sportsitze mit AMG Plakette auf, die den Körper gut umschließen und ausgezeichneten Seitenhalt bieten. Sowohl Fahrer als auch Beifahrer können die Sitze individuell elektrisch einstellen, per Memory-Funktion lassen sich zudem verschiedene Einstellungen abspeichern.

Das feine hellgraue Nappaleder des Testwagens verströmt nicht nur einen anheimelnden Geruch, sondern gibt dem Innenraum neben seiner sportlichen Note auch eine gehörige Portion Eleganz mit auf den Weg. Die Ausstattung überzeugt durch ihre Kombination aus exklusiver Sportlichkeit, hochwertigen Materialien und perfekter Verarbeitungsqualität.

Auch sonst fehlt bei dem Testwagen nichts, was das Herz begehren könnte: Zweizonen-Klimaautomatik, Navisystem mit großem Display, Lenkradtasten für Telefon und Radio, eine Harman-Kardon-Anlage, elektrische Sitze mit Heizung und Kühlfunktion sowie Dekorleisten in Klavierlack versüßen das rasante Erlebnis. Zum Serienumfang zählen AMG Sportsitze mit Nappalederpolsterung, das AMG Ergonomie-Sportlenkrad mit neuen AMG Schaltpaddles aus Aluminium sowie das neue AMG Kombi-Instrument. Das AMG Hauptmenü im Kombi-Instrument: Es zeigt den momentan gewählten Gang inklusive Hochschaltempfehlung im M-Modus und zusätzlich wahlweise die Motoröltemperatur oder die Batteriespannung sowie den RACE-TIMER an. Mit Hilfe dieser neuen Funktion lassen sich Rundenzeiten auf einer abgesperrten Rennstrecke ermitteln - die uns leider nicht für den Test zur Verfügung stand. Der RACETIMER speichert die Zeit der schnellsten gefahrenen Runde, die Durchschnitts- und Höchstgeschwindigkeit sowie die Rundenlänge.

Beim Blick auf den Tacho wird sofort klar, was den Fahrer und seine Passagiere erwartet: Er endet erst bei 320 km/h. Leider war bei dem von uns gefahrenen Testwagen die Höchstgeschwindigkeit auf 250 km/h elektronisch begrenzt. Sonst wären auch Werte über 300 km/h möglich gewesen. Auf Wunsch lässt sich diese elektronische Sperre aber entriegeln.

Tiefes Blubbern im Leerlauf

Schon allein das Erwachen des V8 beim Drücken des Startknopfs ist ein akustischer Genuss. Das Aggregat schöpft aus einem Hubraum von 6,3 Litern satte 514 PS. Das tiefe Blubbern zeugt von gewaltigem Leistungspotential und bläst völlig vergessen, in einer Limousine zu sitzen. Schon vom Start weg hält der AMG-Mercedes, was dieser Sound verspricht: Das viertürige Coupé setzt sich bereits aus dem Drehzahlkeller mit einem solchen Schub in Bewegung, dass man das Gaspedal gar nicht mehr loslassen möchte. Das Geräusch der Maschine wird zu keiner Zeit nervig, sondern passt mit seinen Tonhöhen von Brabbeln bis Wummern ausgezeichnet zu diesem außergewöhnlichen Automobil.

Beim Durchtreten des Gaspedals im Stand, werden die Insassen in nur 4,5 Sekunden auf Tempo 100 katapultiert. Überlässt man der 7G-Tronic das Schalten und den Fuss auf dem Pedal sind bereits nach 15,1 Sekunden Tempo 200 erreicht. Wenige Augenblicke später wird der unbändige Vorwärtsdrang dann allerdings bei 250 km/h durch die Elektronik eingebremst. Das maximale Drehmoment von beeindruckenden 630 Newtonmetern bei 5200Touren ist nicht nur auf dem Datenblatt ein toller Wert, sondern zeigt sich in der Praxis als gewaltiger Spaßfaktor bei Zwischenspurts auf Autobahn oder Landstraße.

Das soviel Leistung auch im Stadtverkehr gut beherrschbar bleibt ist nicht zuletzt ein Verdienst der 7G-TRONOIC Automatik. Beim neuen CLS 63 AMG übernimmt die AMG SPEEDSHIFT 7G-TRONIC die Kraftübertragung. Dabei hat der Fahrer die Wahl zwischen vollautomatischen Gangwechseln und manuellen Schaltvorgängen; sie werden am Wählhebel an den neuen silberfarbenen AMG Schaltpaddles aus Aluminium gewechselt. Die Siebengang-Automatik passt sich sowohl einem dynamischen als auch komfortorientierten Fahrstil an. Per Schalter in der Mittelkonsole anwählbar, unterscheiden sich die Schaltprogramme "S" (Sport), "C" (Comfort) und "M" (Manuell) im neuen CLS 63 AMG durch ihre Schaltcharakteristik und -geschwindigkeit. In "S" sind die Schaltvorgänge um rund 30 Prozent schneller als in "C" - im "M"-Modus sogar um rund 50 Prozent. Besonders auf kurvenreichen Strecken macht sich diese Art des Schaltens besonders positiv bemerkbar, da beiden Händen am Lenkrad bleiben. Das ermöglicht ein sicheres Serpentinenwedeln und dank der direkt-präzisen Lenkung lässt man sich häufiger dazu hinreißen, eine ungerade Strecke ambitionierter anzugehen.

Satte und sichere Straßenlage

Perfekt abgestimmt zeigt sich auch das Sportfahrwerk des CLS 63 AMG. Die semiaktive Luftfederung AIRMATIC DC des Testwagens ermöglicht je nach Laune oder Straßenverhältnissen ein komfortorientiertes oder sehr sportliches Fahrverhalten; Dämpfung und Federung passen sich blitzschnell der momentanen Fahrsituation an - können aber auch manuell per Knopfdruck in drei Stufen geändert werden. Es ist insgesamt straffer abgestimmt als bei den anderen CLS-Modellen, behält aber genügend Komfort-Gene für ein entspanntes Reisen - mit hohem Tempo.

Die geänderter Kennung der AMG Stoßdämpfer hat ausserdem in allen drei Stufen eine deutlich geringere Karosseriebewegung zur Folge. Das führt nicht nur zu einem besseren Handling, sondern sorgt auch bei den Insassen für mehr Wohlbefinden bei hohem Tempo. Satt und sicher liegt die Limousine auf der Straße und es erfordert schon sehr viel bösen Willen, sie in schnell gefahrenen Kurven zum Ausbrechen zu bringen. Im Grenzbereich zeigt sich beim Hecktriebler ein leichtes Übersteuern, das aber bereits im Ansatz vom ESP erstickt. Dadurch bleibt die Sport-Limousine in jeder Situation gut beherrschbar. Für den besonders sportlichen Ritt über die Landstrasse oder die Rennstrecke gibt es auch einen ESP-Off-Modus, der bei so viel Leistung jedoch nur für sehr sportlich orientierte und fahrdynamisch versierte Fahrer empfehlenswert ist.

Der enormen Leistung des AMG CLS angepasst ist auch die Hochleistungsbremsanlage mit ABS, Bremsassistent und rundum innen belüfteten und perforierten Bremsscheiben. Sie garantieren beachtliche Verzögerungswerte wie eine hohe Standfestigkeit. Auch mehrfaches Abbremsen aus hohem Tempo lässt die Bremsanlage völlig unbeeindruckt.

Ein weiteres Plus an Fahrsicherheit bietet das bei allen CLS-Modellen serienmäßige Pre-Safe System. Das vorausschauende Sicherheitssystem erkennt unfallträchtige Situationen bereits im Ansatz, wenn z.B. die Bremsverzögerung ein bestimmtes Niveau überschreitet oder Schleudergefahr droht, und strafft dann vorsorglich die vorderen Gurte, verstellt den Beifahrersitz in Länge, Höhe, Kissen- und Lehnenneigung und schließt die Seitenscheiben und das Schiebedach bis auf einen Restspalt.

Die Markteinführung des neuen CLS 63 AMG startet im Juni 2006

Die Technischen Daten Mercedes CLS 63 AMG
Motor V8-Zylinder, 4-Ventile pro Zylinder
Hubraum 6.208 cm³
Max. Leistung 514 PS / 378 KW bei 6800 U/min
Max Drehmoment 630 Nm bei 5200 U/min
Getriebe AMG Speedshift 7G-Tronic
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h (abgeriegelt)
Beschleunigung 0 -100 km/h 4,5 Sekunden
Kombinierter Verbrauch / Tankinhalt 14,5 Liter / 80 Liter
Länge/Breite/Höhe 4915 / 1873 / 1389 mm
Räder vorn: 8,5 J x 19; hinten: 9,5 J x 19
Reifen vorn: 255/35 R19; hinten: 285/30 R19

 

Fahrbericht Limitierte Sonderserie Jaguar Coupé XK 3.5 V8

Auch mit 258 PS eine echte Raubkatze

Jaguar hat mit dem 258 PS starken XK Einstiegsmodell eine neue Kundengruppe im Visier, die bisher mit Audi TT oder Mercedes SLK unterwegs gewesen sind. Zum stolzen Preis von 77.900 Euro gibt es nun ein edles Coupé mit einer Serienausstattung die keine Wünsche offen lässt. Das neue XK Sondermodell verbindet die aufregenden Linien der Aluminium-Karosserie mit einem geschmeidigen V8-Triebwerk. Wie sein größeres 4,2 Liter Pendant verspricht auch der kleine V8 gediegene Laufkultur sowie hohe Elastizität und Power.

Dass auch 258 PS durchaus reichen, beweist das neue Basismodell bei den ersten Testfahrten. 335 Nm maximales Drehmoment bei 4.200 U/min., 243 km/h Spitze und ein Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,6 Sekunden sind zwar nicht gerade überragende Werte aber für einen eleganten Sportler ausreichend.

Eine echtes Vergnügen ist die sechsstufige Getriebeautomatik aus dem Hause ZF. Bereits der Automatikmodus macht Freude. Doch gerade in der Sportstufe oder bei manueller Gangwahl kommt der sportlich ambitionierte Fahrer erst richtig auf seine Kosten.

Die Ausstattung

Der XK 3.5 steht auf 18 Zoll großen Leichtmetallfelgen im Design „Venus“ und verfügt wie alle Vertreter der XK-Baureihe über eine elektronische Stabilitätskontrolle (DSC) und das ebenfalls elektronisch gesteuerte CATS-Fahrwerk (Computer Active Technology Suspension).

Der Innenraum

Im Innenraum lockt das serienmäßige Luxus-Sport-Paket mit edlem Softgrain-Leder für Sitze, Türen, Armaturentafel und Mittelkonsole. Fahrer- und Beifahrer-Sitz sind 16-fach elektrisch verstellbar und die Sitzheizung ist in drei Stufen variierbar. Aber auch die Park Distance Control, eine Bluetooth-Schnittstelle zum drahtlosen Betrieb eines Handys, ein DVD-Navigationssystem mit 7 Zoll-Touchscreen-Monitor, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik und Paneele aus Walnusswurzelholz gehören zum üppig geschnürten Gesamtpaket. Zusammen mit dem schlüssellosen Zugang bietet das XK Sondermodell einen Ausstattungsumfang wie kaum ein anderer Mitbewerber in der Oberklasse. Xenon-Scheinwerfer werden allerdings nicht angeboten, was bei einem Fahrzeug dieser Klasse unverständlich ist.

Bei einer kompletten Serienausstattung bleibt dem Kunden nur noch die Wahl bei der Lackierung und der Innenraumfarbe. Insgesamt stehen 12 Metallic-Lacke zur Wahl. Beim Interieur kann zwischen einem dunklen „Charcoal“ und einem hellen „Caramel“ Grundton entscheiden werden.

Als 2+2-Sitzer konzipierte Coupés oder Sportwagen sind in den allerseltensten Fällen Raumwunder, was das Platzangebot auf der Rückbank angeht. Auch beim XK gibt es im Fond nur eine Notbestuhlung. dafür bieten die Sportsitze einen exzellenten Komfort und sehr guten Seitenhalt.

Der Motor

Das neue kompakte und leichte Triebwerk ist vom 4,2 Liter V8 abgeleitet und leistet 258 PS mit einem maximalen Drehmoment von 335 Nm bei 4200/min. Wie bei der hubraumstärkeren Variante sorgt auch bei diesem Motor die Ausgeglichenheit des Drehmoment-Verlaufs für einen sportlichen Charakter. Wenn auch nicht ganz so temperamentvoll wie der grosse Saugmotor oder der XKR.

Technische Daten: Jaguar Coupé XK 3.5

Motor V8 Saugmotor
Hubraum 3.555 ccm
Max. Leistung 258 PS / 190 KW bei 6.250 U/min
Max. Drehmoment 335 Nm bei 4.200 U/min
Getriebe 6-Gang-Automatik
Beschleunigung 0 - 100 km/h 7,6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 243 km/h
Kombinierter Verbrauch / Tankinhalt 11,3 Liter / 71,1 Liter
Abgasnorm / CO2-Emission Euro 4 / 269 g/km
Länge/Breite/Höhe 4.791/1.893/1.322 mm
Leergewicht / Zuladung 1.720 kg / 315 kg
Kofferraumvolumen 300 Liter
Preis 77.900 Euro

Die Preise

77.900 Euro kostete das 3,5 Liter Sondermodell des XK Coupés. Ein angemessener Preis für einen edlen Sportwagen mit Vollausstattung, viel Geld aber für eine Leistung von nur 258 PS. Der XK 4.2 mit 298 PS kostet dagegen 83.600 Euro und der 416 PS starke XKR sogar 97.500.07/2010

Fazit: „Der kleine XK bietet unterm Strich kaum weniger Fahrspaß als die 4,2 Liter Version. Das gilt auch für den Durchschnittsverbrauch, den Jaguar mit 11,3 Liter Super auf 100 Kilometern angibt“.

  • auf 200 Einheiten limitiertes Sondermodell
  • 3,5 Liter V8 mit 258 PS
  • vorerst nur als Coupé erhältlich
  • Umfangreiche Serienausstattung

 

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